Unser Verein

Das Leipziger Bündnis gegen Depression e.V. ist aus einem europäischen Forschungsprojekt hervorgegangen und seit 2013 als eingetragener Verein tätig. Wir arbeiten an verschiedenen Projekten, Veranstaltungen und Selbsthilfeangeboten mit und für Menschen mit Depressionserfahrung.

Wir sind eins von etwa 90 regionalen Bündnissen unter dem Dach der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention.

Wir betrachten die Erkrankung Depression als vielseitiges Geschehen, bei dem neurobiologische Aspekte ebenso eine Rolle spielen wie psychosoziale. In unserer Beratungs- und Aufklärungsarbeit orientieren wir uns an der Nationalen Versorgungsleitlinie Depression.

Im Folgenden stellen wir Ihnen Leitbild, Ziele und Geschichte sowie die verschiedenen Akteure innerhalb des Vereins vor.



Unser Schirmherr

Sebastian Krumbiegel von den „Prinzen“ ist seit Mai 2019 Schirmherr unseres Vereins.

Der gebürtige Leipziger identifiziert sich mit unserem Leitbild und unterstützt die Aktivitäten des Bündnisses.

„Depression sollte kein Tabuthema mehr sein. Daher möchte ich mich als Schirmherr dafür einsetzen, die Aufklärung zu diesem sensiblen Thema weiter zu verbessern und stehe hinter dem Engagement der vielen Ehrenamtlichen des Leipziger Bündnisses.“

© Wustmann

Sebastian Krumbiegel zu Gast im Podcast nervensache von Dr. Daniel Zeidler, ehemals Vorstandsmitglied im Leipziger Bündnis gegen Depression e. V.

Unser Vorstand

Der Vorstand des Leipziger Bündnisses gegen Depression e. V. besteht derzeit aus sechs Personen: dem Vorsitzenden, seinem Stellvertreter, dem Schatzmeister, zwei berufenen Mitgliedern und einem beratenden Mitglied. Zudem unterstützt die Kassenwartin den Vorstand als externe Kontrollinstanz.

Bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 24.08.2023 fand eine Vorstandswahl statt und ein neuer Vorstand wurde gewählt.

Vorstandsvorsitzender: Peter Warns (links unten) stellvertretender Vorstandsvorsitzender: Kenny Melzer (rechts außen) Kassenprüferin: Diana Klepel (Mitte vorn) Schatzmeister: Jonas Gerstenberger (rechts unten), berufene Mitglieder: Lucas Hagedorn (2. v. links hinten), Maik Hildebrandt (1. v. rechts hinten), beratendes Mitglied: Sebastian Meyer (2. v. rechts hinten)

Unser Hauptamt und Ehrenamt

Die Vereinsarbeit wird getragen von einem Team aus Vorstand, Mitarbeitenden und ehrenamtlich Engagierten. Betroffene und nicht Betroffene leisten die Vereinsarbeit gemeinsam. Wir verstehen uns als offene Gruppe, in der Mitstreiter*innen und Impulse, die in Einklang mit unserem Leitbild stehen, jederzeit willkommen sind.

Unser Team aus vier hauptamtlich Tätigen verantwortet die Projekte und die Beratungszeiten in unserer Anlaufstelle.

In unserem Ehrenamtsteam engagieren sich ca. 35 von Depression betroffene und nichtbetroffene Menschen aller Alters- und verschiedenster Berufsgruppen, Studierende, Nicht-Erwerbstätige und Rentner*innen , die sich unseren Zielen verbunden fühlen. Auch der Vorstand unseres Vereins arbeitet ausschließlich ehrenamtlich.
Neben der Unterstützung von projektbezogenen Arbeiten im Hauptamt werden von den Ehrenamtlichen auch verschiedene eigenständige Aufgaben innerhalb von Arbeitsgruppen übernommen, beispielsweise in den Bereichen Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit, Information und Beratung oder bei eigenen Projekten und verschiedenen Veranstaltungen.

 

Einige Mitglieder und Mitarbeitende aus Haupt- und Ehrenamt zur Mitgliederversammlung 2023

Unser Wissenschaftlicher Beirat

Für die fachliche Beratung hat das Leipziger Bündnis gegen Depression e.V. einen wissenschaftlichen Beirat. Dieser wirkt bei der Entwicklung von Vereinszielen und deren optimalen Umsetzung mit. Zudem gibt er fachlichen Rat und fördert die Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern und Einrichtungen. Außerdem berät er auf Anfrage zu aktuellen medizinischen und / oder therapeutischen Themen, die das Erkrankungsbild Depression betreffen und kann bei Fragen und Problemstellungen im Rahmen der Vereinsarbeit zu Hilfe gezogen werden.

Die Berufung des Wissenschaftlichen Beirats erfolgt für die Dauer von 3 Jahren und fand zuletzt im Oktober 2022 statt. Wir danken den folgenden Mitwirkenden für Ihre Unterstützung!

Prof. Dr. med. Georg Schomerus

Herr Prof. Dr. med. Georg Schomerus ist seit Mai 2019 Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Leipzig. Sein wissenschaftliches Interesse gilt vor allem dem Umgang mit psychischen Erkrankungen, der Frage der Bewältigung, so wie der Einstellung der Öffentlichkeit gegenüber den Betroffenen.

Dr. Manuela Richter-Werling

Frau Dr. Manuela Richter-Werling ist Gründerin und Geschäftsführerin des Vereins Irrsinnig Menschlich e.V. Der Verein zeigt mit seinen Ideen und Programmen zum Thema seelische Gesundheit neue Wege der Prävention und Gesundheitsförderung für Jugendliche und junge Erwachsene auf. Sie ist eine der Mitinitiatoren des Leipziger Bündnisses gegen Depression.

Prof. Dr. med. Christine Rummel-Kluge

Frau Prof. Dr. med. Christine Rummel-Kluge ist Oberärztin der Psychiatrischen Institutsambulanz der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Leipzig.

Thomas Seyde

Herr Thomas Seyde ist Psychiatriekoordinator der Stadt Leipzig, d.h. er ist für die Planung und Koordination der Versorgung psychisch Kranker zuständig. Außerdem wirkt er in verschiedenen Gremien, wie dem Psychiatriebeirat mit. Auch er unterstützt das Leipziger Bündnis gegen Depression als Mitinitiator seit 2009.

Prof. Dr. med. Katarina Stengler

Frau Prof. Dr. med. Katarina Stengler ist Chefärztin der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Helios Park-Klinikums Leipzig und Direktorin des Zentrums für Seelische Gesundheit

Prof. Dr. Cornelia Exner

Frau Prof. Dr. Cornelia Exner ist Professorin für Klinische Psychologie und Psychotherapie sowie Leiterin der Psychotherapeutischen Hochschulambulanz am Psychologischen Institut der Universität Leipzig. Sie erforscht u.a. neuropsychologische Aspekte der Depression sowie neue Psychotherapieansätze, z.B. die metakognitive Therapie.

Prof. Dr. med. Andries Korebrits

Herr Prof. Dr. med. Andries Korebrits ist Chefarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie im Salus-Fachklinikum Bernburg. Er engagiert sich wissenschaftlich und gesellschaftlich für die Prävention und Behandlung von psychischen Erkrankungen.

Dr. med. Juliane Schreiber

Frau Dr. med. Juliane Schreiber ist Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie. Sie leitet die DBT-Tagesklinik (Dialektisch-Behaviorale Psychotherapie) am Sächsischen Krankenhaus Altscherbitz.

 

 

 

 

Prof. Dr. med. Steffi Riedel-Heller, MPH

Frau Prof. Dr. med. Steffi Riedel-Heller, MPH ist Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie und Direktorin des Instituts für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (ISAP) der Universität Leipzig. Sie forscht zu Themen der psychischen Gesundheit insbesondere zur Prävention und Versorgung und ist maßgeblich an der Entwicklung und dem regelmäßigen Update der S3- Leitlinie „Psychosoziale Therapien bei schweren psychischen Störungen“ beteiligt.

Dr. med. Peter Grampp

Herr Dr. med. Peter Grampp ist Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie im Klinikum St. Georg in Leipzig am Standort Wermsdorf (Fachkrankenhaus Hubertusburg).

Unser Leitbild und unsere Ziele

Leitbild

Das Leipziger Bündnis gegen Depression e.V. engagiert sich für die Förderung des gesundheitlichen Wohlbefindens psychisch Erkrankter mit Depressionen. Unsere Arbeit richtet sich an verschiedene Personengruppen. Darunter sind Betroffene, Angehörige, Berufsgruppen mit Kontakt zu depressiv Erkrankten und die breite Öffentlichkeit. Wir wollen aufklären und sensibilisieren, um langfristig einen kompetenten Umgang mit dem Thema Depressionen zu ermöglichen. Wir treten für mehr Akzeptanz von psychischen Erkrankungen ein und möchten einen Beitrag zur Verbesserung der Versorgung der Betroffenen leisten. Einer unserer zentralen Kooperationspartner ist dabei das Deutsche Bündnis gegen Depression e.V.

In unserem Verein engagieren sich Betroffene mit einer psychischen Erkrankung genauso wie nicht Betroffene. Wir sind unabhängig in religiösen und politischen Fragen und stehen in keiner Beziehung zur Pharmaindustrie. Unsere Arbeit steht im Dienste der Gesellschaft und ist nicht profitorientiert. Wir möchten Orientierung und Hilfe zur Selbsthilfe geben, sowie zur Prävention beitragen. Kurative Leistungen, wie beispielsweise psychotherapeutische Beratung, können wir nicht anbieten. Wir betrachten die Erkrankung Depression als vielseitiges Geschehen, bei dem biologisch-medizinische Aspekte ebenso eine Rolle spielen wie psychologische und soziale. In unserer Beratungs- und Aufklärungsarbeit orientieren wir uns an der Nationalen Versorgungsleitlinie Depression.

Ziele

Unser übergeordnetes Ziel ist es, einen Beitrag zur Förderung der seelischen Gesundheit psychisch Kranker mit Depressionen zu leisten. Dies setzen wir im Augenblick in Form der folgenden drei Teilziele, die gleichzeitig unsere Arbeitsschwerpunkte darstellen, um:

Aufklärung

Gerichtet an alle Interessenten (darunter Angehörige, Betroffene und Fachpersonal) mit dem Ziel der Information über das Krankheitsbild Depression, deren Prävention, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten.

In Form von Vorträgen und sonstigen Veranstaltungen, einem monatlichen Newsletter, unserer Homepage, Pressearbeit und Aufklärungskampagnen.

Gerichtet an Fachpersonal aus dem medizinischen und sozialen Bereich zur Vermittlung von Fachwissen bei der Früherkennung von Depression und Vermittlung in professionelle Hilfe.

In Form von Schulungen und Workshops zu Depression und Suizidalität mit vermittelten Fachreferent*innen.

Vernetzung

In Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen und Gruppen des Versorgungssystems zur Netzwerkarbeit und zum Austausch sowie zum Ausbau des Trialoges zwischen Betroffenen, ihrem sozialen Umfeld und dem Fachpersonal aus der Versorgung.

In Form von Netzwerkveranstaltungen wie den jährlichen Wochen der Seelischen Gesundheit, das Mitwirken in Netzwerkgruppen und an anderen Netzwerkveranstaltungen, sowie informellen Informations- und Erfahrungsaustausch.

Hilfe und Beratung

Gerichtet an Betroffene, Angehörige und Interessierte.

In Form von Informationsweitergabe und -bereitstellung sowie von speziellen Angeboten und Gruppen.

Unsere Geschichte

Das Leipziger Bündnis gegen Depression wurde mit einer Auftaktveranstaltung im Gewandhaus zu Leipzig am 18. Juni 2009 gegründet und ist seit Juli 2013 ein eingetragener Verein. Seit März 2017 betreibt er eine eigene Anlaufstelle mit Öffnungszeiten im Leipziger Westen. Dort befindet sich auch der zum Verein gehörende „Theaterladen Selbst & Los“. Der Vereinssitz befand sich bis Mitte 2021 im Zentrum für Psychische Gesundheit, wo das Leipziger Bündnis gegen Depression e.V. seine Wurzeln hat. Der Vereinssitz ist nun auch in der Hinrichsenstraße 35.

Es wurde von Frau Dr. Manuela Richter-Werling, Geschäftsführerin von Irrsinnig Menschlich e.V., Herrn Thomas Seyde, Psychiatriekoordinator der Stadt Leipzig und Herrn Prof. Dr. Ulrich Hegerl, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Leipzig initiiert und entstand zunächst als Teilprojekt des EU- geförderten Projektes „Optimizing suicide prevention programs and their implementation in Europe“ (Optimierung von Suizidpräventionsprogrammen und ihre Umsetzung in Europa; OSPI-Europe) unter der Leitung von Prof. Dr. Hegerl.

Hauptziel des Projektes, das von 2008–2013 mit 14 europäischen Partnern umgesetzt wurde, war es, einen Beitrag zu einer verbesserten Versorgung depressiv erkrankter Menschen zu leisten und so indirekt einen günstigen Einfluss auf die Rate von Suizidversuchen und Suiziden zu nehmen. Dabei kam ein etabliertes Interventionskonzept zum Einsatz, das 2001 erstmalig in Nürnberg umgesetzt wurde. Er ist gemeindebasiert und sieht gleichzeitige Interventionen auf vier Ebenen vor:

  • Kooperation mit niedergelassenen Allgemeinmediziner*innen
  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Kooperation mit Multiplikator*innen
  • Angebote und Unterstützung für Betroffene und Angehörige

Eine wissenschaftliche Begleitevaluation mit positiven Ergebnissen führte 2002 zur Gründung des überregionalen Dachverbandes „Deutsches Bündnis gegen Depression e.V.“. Unter seinem Dach starteten seither über 80 regionale Bündnisse in ganz Deutschland lokale Initiativen. Wie das Leipziger Bündnis gegen Depression e.V. sind sie Mitglied im Dachverband, bieten Veranstaltungen und Schulungen zum Thema „Depression“ an und informieren über die Erkrankung und Hilfsangebote für Betroffene und Angehörige.

Anlaufstelle des LBgD e.V. im Waldstraßenviertel

Während des OSPI-Europe-Projekts, das einen klar umrissenen Interventionszeitraum von Juni 2009 bis März 2011 vorsah, konnten eine Vielzahl von Aktivitäten initiiert und durchgeführt werden. Nach Projektende und mit Vereinsgründung wurden viele davon in ähnlicher Weise weitergeführt. Eine neue Säule der Aktivitäten ist die verstärkte Zusammenarbeit und Unterstützung der Leipziger Selbsthilfe für Menschen mit Depression.

Das Projekt im Zeitraum von 2017 bis 2019 hieß SelBAA: Selbsthilfe stärken – Beraten – Aktivieren – Aufklären. Das nachfolgende Projekt von 2020 - Ende 2022 hieß
Neue Zugangswege in die Selbsthilfe und vereinte Selbsthilfeformate mit kreativem, bewegungsorientierten und psychoedukativem Ansatz in Verbindung mit gegenseitigem Austausch sowie die Entwicklung und Erstellung einer digitalen Karte.

 

Einen detaillierten Überblick über die Aktivitäten des letzten Jahres bietet der Tätigkeitsbericht 2023

Das Leipziger Bündnis gegen Depression e.V. dankt …

… dem Verband der gesetzlichen Krankenkassen und dem Verband der Ersatzkassen im Freistaat Sachsen, sowie …