Ursachen einer Depression
Woher kommt die Depression? Was war/ist der Auslöser? Warum habe ich oder eine mir nahestehende Person eine Depression?
Diese Fragen stellen sich viele, die mit Depression zu tun haben, sei es durch die eigene Betroffenheit oder durch eine Erkrankung im Freundes- oder Familienkreis. Doch die eine Ursache oder den einen Auslöser gibt es bei der Depression nicht. Es ist ein Zusammenspiel von vielen Dingen, die zu einer Depression führen können. Was das ist, ist von Person zu Person unterschiedlich. Im Folgenden möchten wir dir einige dieser Dinge näher zeigen und erklären.
Genetische und biologische Faktoren:
Eine Depression kann durch genetische Faktoren begünstigt werden. Das heißt, wenn ein Familienmitglied erkrankt ist oder war, kann das auch das Risiko, selbst an einer Depression zu erkranken, erhöhen. Das heißt aber nicht, dass man automatisch erkrankt, wenn ein Familienmitglied betroffen ist/war. Äußere Faktoren spielen hier eine zusätzliche und wichtige Rolle.
a) Botenstoffe im Gehirn
Im Gehirn werden sehr viele Informationen weitergegeben. Diese Weitergabe wird unterstützt durch sogenannte Botenstoffe, wie z.B. Serotonin. Bei einer Depression sind diese Botenstoffe aus dem Gleichgewicht geraten. Vor allem ein fehlerhaftes Serotoninsystem scheint bei der Entstehung einer Depression eine Rolle zu spielen. Wie und was genau da im Gehirn passiert, konnte bis heute noch nicht geklärt werden. Allerdings wirken die Medikamente gegen Depression, die Antidepressiva, indem sie die Wirkweise von Serotonin verbessern. Das Gehirn ist ein kompliziertes Organ!
b) Stresssystem
Jeder Mensch hat ein Stresssystem. Dieses System wird immer aktiviert in stressigen, herausfordernden oder auch gefährlichen Situationen und hilft uns dabei, diese Situationen zu meistern. Zu dem Stresssystem gehört auch, dass man sich nach einer solchen Situation wieder beruhigen kann und wieder "runterkommt". Durch schlimme Erfahrungen im Leben oder belastende Lebensumstände kann dieses System aus dem Gleichgewicht geraten. Wenn das passiert, wird mehr Cortisol (Stresshormon) im Körper produziert und freigesetzt und ein "Runterkommen" ist nicht mehr richtig möglich. Das kann dann zu Erschöpfung und Müdigkeit, Unruhe und Nervosität, Schlafproblemen oder Magen-Darm-Problemen führen und damit eine Depression begünstigen.
Psychosoziale Faktoren:
Als psychosozial bezeichnet man alles, was einen neben den genetischen und biologischen Faktoren noch beeinflusst. Das sind z.B.
- die Beziehungen zu anderen Menschen
- die Erfahrungen, die wir gemacht haben
- Lebensumstände
- die Gesellschaft, in der wir leben
- unser eigenes Verhalten und Denken und Fühlen
Weitere Auslöser können sein:
- schlimme Erfahrungen (z.B. Verlust, Trennung, Geburt, Umzug,...)
- eine eher negative Sicht auf die Welt
- eine eher negative Sicht auf sich selbst
Wichtig
Es ist ganz wichtig, dass die genannten Faktoren (genetisch/biologisch und psychosozial) nicht allein dazu führen, dass sich eine Depression entwickelt. Eine Depression entsteht erst dann, wenn zu diesem erhöhten Risiko noch andere Auslöser wie Stress oder besondere Belastungen hinzukommen – z.B. durch
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