Tipps für Angehörige

Wenn ein Angehöriger oder ein euch lieber Mensch an einer Depression erkrankt, kann das sehr belastend oder verstörend und beängstigend sein. Oft fühlen sich Angehörige hilflos, da sie die erkrankte Person nicht mehr verstehen und nicht wissen, wie sie helfen können. Wichtig ist es, dass man bei allem Helfen und Kümmern auch auf sich selbst achtet! Eine gute Möglichkeit ist es, sich mit anderen Angehörigen auszutauschen. Im Folgenden möchten wir euch ein paar Tipps und Links geben, die unterstützen können.

Bevor wir hier ein paar Links zu hilfreichen Seiten und Broschüren aufzeigen, möchten wir euch als Angehörige ein paar Tipps von Eltern für Eltern sowie ein paar Sätze, die für eine betroffene Person hilfreich sein können, an die Hand geben. (Quelle Newsletter Martin Gommel, krautreporter.de)

12 Tipps von Eltern für Eltern:

liebevoll annehmen, neugierig bleiben, versuchen, mit in die Welt des Kindes zu gehen, sich bewusst sein, dass man selbst das stabile Element sein muss - auch wenns schwerfällt
nicht zu emotional reagieren, da das Kind dich sonst schont und sich zurückzieht, Unterstützung von außen holen, wo man sich ausweinen kann
immer wieder die Möglichkeit der therapeutischen Hilfe aufzeigen und sagen, dass man da ist und sobald das Kind bereit ist, sofort um einen Platz kümmern
sich schnell um Hilfe für sich und das Kind kümmern und Ein- und Ausatmen nicht vergessen!
Unterstützung bei der Suche nach professioneller Hilfe und kein „Wir schaffen das allein, ohne einen Außenstehenden mit reinzuziehen“!
versucht Schuld aus dem Spiel zu lassen und sie nicht bei euch zu suchen, das hilft dem Kind nicht - aber übernehmt Verantwortung = Hilfe suchen und scheut euch nicht vor Medikamenten
überlegt nicht lange rum, ob ein Termin bei einem*einer Kinder- und Jugendpsychiater*in oder -Psychotherapeut*in sinnvoll wäre - Macht den Termin!!! Ihr werdet Monate drauf warten.
redet MIT dem Kind statt ÜBER das Kind
sucht für das Kind UND für euch Hilfe, denn auch Eltern müssen den Umgang mit einem erkrankten Kind und den Folgen lernen!
Nicht aufgeben, es ist für euer Kind!
auf keinen Fall sagen, dass das Kind nicht normal ist
nicht immer nach Lösungen suchen oder eingestehen, dass die eigenen Lösungen für das Kind vielleicht (noch) nicht passend sind.

Hilfreiche Sätze:

Möchtest du eine Umarmung? Wenn nicht, ist das auch ok.
Ich werde dich auf deinem Weg da durch begleiten.
Du fühlst, was du fühlst, und das ist ok.
Es ist keine Schwäche, sondern eine Krankheit.
Nimm dir die Zeit, die du brauchst, um gesund zu werden.
Du fällst mir nicht zur Last, denn ich sorge für mich.
Es ist ok, dass du gerade nicht weiter weißt.
Egal wie es dir geht und was du von dir hälst. Für mich bist du die gleiche Person und ich liebe dich genauso wie vorher.
Nicht du bist scheiße, nicht dein Leben ist scheiße, sondern die Gefühle, die dir die Depression gibt.
Ich weiß nicht, was du gerade fühlst. Magst du es mir beschreiben?
Nicht das, was wir machen oder was du leistest, ist entscheidend für mich, sondern du als Person.
Ich verstehe die Krankheit zwar nicht, aber ich sehe, dass du leidest und das tut mir sehr leid für dich.